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Wie viel Eiweiß braucht dein Körper wirklich?

Eiweiß ist nicht nur was für Bodybuilder – dein ganzer Körper baut darauf auf.

Viele denken beim Thema Eiweiß sofort an muskulöse Fitnessfans oder Proteinshakes. Doch Eiweiß – auch als Protein bekannt – ist ein echter Alleskönner, der für jeden Menschen wichtig ist. Ob du nun sportlich aktiv bist oder nicht: Dein Körper braucht täglich ausreichend Eiweiß, um gesund zu bleiben. Aber wie viel ist genug – und wann wird es zu viel? Dieser Artikel bringt Klarheit.

Eiweiß: Baustein für Zellen, Muskeln und Gesundheit

Eiweiß ist ein sogenannter Makronährstoff – also ein Hauptnährstoff, den unser Körper in größeren Mengen braucht. Während Kohlenhydrate und Fette uns vor allem Energie liefern, übernimmt Eiweiß viele strukturelle und funktionale Aufgaben im Körper.

 

Ob Haut, Haare, Muskeln, Enzyme oder Hormone – überall steckt Eiweiß drin. Ohne ausreichend Protein würde der Körper langfristig abbauen: Muskeln würden schwinden, die Haut schlechter heilen, das Immunsystem geschwächt sein. Deshalb ist es wichtig, täglich genug davon aufzunehmen – nicht nur in Zeiten intensiver körperlicher Anstrengung.

Wieviel Eiweiß braucht man laut Empfehlung?

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt für gesunde Erwachsene eine tägliche Eiweißzufuhr von 0,8 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht. Das bedeutet: Eine 70 Kilogramm schwere Person sollte etwa 56 Gramm Eiweiß am Tag zu sich nehmen.

Allerdings sind diese Werte eher Mindestangaben. Wer Sport treibt, älter wird oder bestimmte Diäten verfolgt, hat meist einen höheren Bedarf. Auch in der Schwangerschaft oder bei bestimmten Erkrankungen kann der Eiweißbedarf steigen. Und: Neuere Studien zeigen, dass etwas mehr Protein oft sogar sinnvoll ist – insbesondere zur Erhaltung der Muskelmasse.

Individueller Eiweißbedarf – ein Rechenbeispiel

Nehmen wir mal Anna, 35 Jahre alt, 65 Kilogramm schwer, Bürojob, aber sie geht zweimal pro Woche zum Yoga. Laut DGE wären das also 0,8 x 65 = 52 Gramm Eiweiß pro Tag.

Aber weil Anna regelmäßig aktiv ist und auf ihre Figur achtet, könnte sie auch von 1,2 bis 1,4 Gramm Eiweiß pro Kilo Körpergewicht profitieren. Das wären dann schon 78 bis 91 Gramm am Tag. Klingt viel – ist aber mit den richtigen Lebensmitteln gut machbar.

Wann du mehr Eiweiß brauchst

Nicht nur Sportler brauchen mehr Eiweiß. Auch in anderen Lebensphasen oder Lebenssituationen kann dein Körper von einer erhöhten Eiweißzufuhr profitieren:

  • Abnehmen: Eiweiß macht satt und schützt die Muskulatur bei Kaloriendefiziten.
  • Alter: Ab etwa 50 Jahren wird der Muskelerhalt schwieriger – hier sind oft 1,2 g/kg sinnvoll.
  • Krankheiten oder Verletzungen: Der Körper braucht mehr Bausteine zur Regeneration.

Und nicht vergessen: Auch Stress, Schlafmangel und ein hektischer Alltag können den Eiweißbedarf leicht erhöhen, weil der Körper stärker belastet ist.

Gute Eiweißquellen für jeden Tag

Wer bei Eiweiß sofort an Fleisch denkt, hat nur die halbe Wahrheit im Blick. Denn Eiweiß steckt auch in vielen pflanzlichen Lebensmitteln. Das ist gut so – denn eine vielseitige Ernährung bringt mehr Nährstoffe und ist oft nachhaltiger.

Hier eine Auswahl guter Eiweißquellen:

  • Tierisch: Eier, Joghurt, Quark, Fisch, Geflügel, Käse
  • Pflanzlich: Linsen, Kichererbsen, Tofu, Tempeh, Nüsse, Haferflocken, Sojaprodukte

Kombinierst du verschiedene Eiweißquellen – zum Beispiel Hülsenfrüchte mit Getreide – kannst du die biologische Wertigkeit erhöhen. Das heißt: Dein Körper kann das Eiweiß besser verwerten.

Eiweißbedarf und Sport – was du wissen solltest

Wenn du regelmäßig Sport treibst, steigen deine Anforderungen an den Körper. Die Muskeln brauchen Eiweiß zur Regeneration und zum Aufbau. Gerade bei Krafttraining ist die Zufuhr entscheidend.

Sportler:innen – auch Hobbysportler – profitieren laut Studien oft von 1,4 bis 2,0 Gramm Eiweiß pro Kilogramm Körpergewicht. Wichtig ist dabei nicht nur die Menge, sondern auch die Verteilung: Mehrere kleinere Portionen über den Tag sind besser als eine große abends.

Kann man zu viel Eiweiß essen?

Die Sorge, dass zu viel Eiweiß den Nieren schaden könnte, hält sich hartnäckig. Für gesunde Menschen gibt es jedoch keinen Hinweis darauf, dass eine erhöhte Proteinzufuhr schädlich ist. Problematisch wird es eher, wenn die Ernährung dauerhaft extrem einseitig oder sehr eiweißlastig ist – und andere Nährstoffe zu kurz kommen.

Wichtig ist: Wer viel Eiweiß isst, sollte ausreichend trinken. Denn beim Abbau von Eiweiß entstehen Stoffwechselprodukte, die über die Nieren ausgeschieden werden. Wasser hilft dabei.

Eiweiß und Sättigung: dein Verbündeter beim Abnehmen

Proteine haben einen klaren Vorteil: Sie machen satt. Und das sogar länger als Kohlenhydrate oder Fett. Deshalb setzen viele Abnehmprogramme bewusst auf eiweißreiche Mahlzeiten. Wer ausreichend Protein isst, hat seltener Heißhunger und schützt gleichzeitig seine Muskelmasse.

Ein Frühstück mit Eiweiß – zum Beispiel Quark mit Beeren und Nüssen – bringt dich oft viel besser durch den Tag als ein Weißmehlbrötchen mit Marmelade.

Eiweiß beim Frühstück, Mittagessen, Abendbrot?

Viele Menschen essen morgens fast kein Eiweiß – dabei wäre genau das ideal. Denn nach der nächtlichen Fastenzeit braucht der Körper frischen Nachschub.

Am besten ist es, Protein über den Tag zu verteilen. So bleibt dein Körper gut versorgt und kann es optimal verwerten. Ideal: In jeder Hauptmahlzeit etwa 20–30 Gramm Eiweiß.

Vegane Ernährung – geht das auch eiweißreich?

Definitiv. Zwar muss man etwas gezielter planen, aber auch mit rein pflanzlicher Kost ist eine ausreichende Eiweißzufuhr möglich. Gute Kombinationen sind:

  • Vollkorngetreide + Hülsenfrüchte (z. B. Reis mit Linsen)
  • Nüsse + Sojaprodukte (z. B. Tofu mit Cashewsoße)

Auch pflanzliche Proteinpulver auf Basis von Erbsen, Hanf oder Reis können unterstützend wirken – besonders in stressigen Phasen oder bei erhöhtem Bedarf.

Alltagsbeispiel: So kommst du locker auf deinen Tagesbedarf

Bleiben wir bei Anna, die rund 80 Gramm Eiweiß täglich anpeilt. Wie könnte ein typischer Tag aussehen?

  • Frühstück: 200 g Magerquark mit Beeren, 1 EL Nüsse (25 g Eiweiß)
  • Mittag: Linsencurry mit Vollkornreis (20 g Eiweiß)
  • Snack: Handvoll Mandeln + 1 hartgekochtes Ei (10 g Eiweiß)
  • Abendessen: Gemischter Salat mit Tofu-Streifen und Hummus (25 g Eiweiß)

Du siehst: Mit ein bisschen Planung ist es gar nicht so schwer – selbst ohne Fleisch.

Eiweißpräparate – sinnvoll oder überflüssig?

Proteinpulver, Riegel & Co. boomen. Aber sind sie wirklich nötig? Die Antwort: Nicht unbedingt.

Wer es schafft, seinen Bedarf über normale Lebensmittel zu decken, braucht keine Zusatzprodukte. Praktisch können sie trotzdem sein – zum Beispiel bei Zeitmangel, auf Reisen oder nach dem Training. Achte dabei auf gute Qualität, wenig Zucker und möglichst natürliche Zutaten.

Eiweißmythen im Faktencheck

Viele Aussagen rund um Eiweiß kursieren – nicht alle sind richtig. Hier ein kleiner Überblick:

  • „Zu viel Eiweiß macht dick“ – Falsch. Nur ein Kalorienüberschuss führt zu Gewichtszunahme.
  • „Nur tierisches Eiweiß ist hochwertig“ – Falsch. Auch pflanzliche Kombinationen können sehr gut sein.
  • „Eiweiß schadet den Nieren“ – Für Gesunde unbegründet.

Fazit: Vertraue nicht jedem Mythos – sondern deinem Körper.

Fazit: Eiweiß – dein täglicher Gesundheitsbaustein

Ganz gleich, ob du abnehmen möchtest, fitter werden willst oder einfach gesund durchs Leben gehen möchtest: Eiweiß ist dein täglicher Begleiter. Es unterstützt den Muskelaufbau, hält dich länger satt und ist unverzichtbar für viele Prozesse im Körper.

 

Wer bewusst auf eine ausgewogene Ernährung achtet, schafft es leicht, genug Eiweiß aufzunehmen – auch ohne Fleisch oder teure Shakes. Und wer seinen Bedarf kennt, kann gezielt für mehr Wohlbefinden sorgen. Dein Körper wird es dir danken.

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